Auf der Suche nach einem neuen Zuhause - Bild: Samaritan's Purse |
Das Camp „Kara Tepe“ auf der griechischen Insel Lesbos war eine Anhöhe voller Olivenbäume, bis die ersten Flüchtlinge aus der Türkei dort ankamen. Nun füllen weiße Zelte die Lücken zwischen den Bäumen. Zwischen den Ästen sind Wäscheleinen gespannt, auf denen die Schutzsuchenden die wenige Kleidung, die sie haben, trocknen.
In den Camps harren die Flüchtlinge oft wochenlang aus. |
Es würde wohl
kaum jemandem etwas ausmachen, an so einem Fleckchen Erde ein oder zwei Nächte
zu übernachten, bevor man zu seinem Kreuzfahrtschiff zurückkehrt. Aber wenn man
zuvor mit einem völlig überfüllten Schlauchboot unterwegs war und nun Wochen
oder Monate an diesem Platz verbringt, ist das ein anderes Thema.
Als unsere Mitarbeiter einen
Flüchtling (Nazir) fragen, wo sein Zuhause ist, muss er kurz überlegen. Dann
sagt er auf Arabisch: „Heimat ist, wo meine Familie ist.“ Es ist wahr, dass er in Griechenland nun relativ sicher ist. Es wird hier weder auf ihn
geschossen, noch fallen Bomben um ihn herum herab. Einige Familienmitglieder
sind mit ihm aus Syrien geflohen. Doch viele andere der Schutzsuchenden haben
beides verloren: sowohl ihre Heimat, als auch ihre Familie.
Mit diesen
Herausforderungen ist Samaritan’s Purse in Griechenland konfrontiert. Die
Flüchtlinge wurden gezwungen ihre Heimat zu verlassen und haben alles für die
Zukunft ihrer Familien geopfert. Nun sehen sie sich mit ihren traumatischen
Erinnerungen und der frustrierenden Realität konfrontiert.
Die freundliche Zuwendung und ein offenes Ohr der Mitarbeiter vor Ort wird von vielen Schutzsuchenden sehr geschätzt. |
Samaritan’s Purse
arbeitet bereits seit August 2015 mit der griechischen Regierung, anderen
Hilfsorganisationen und lokalen Kirchengemeinden zusammen, um Flüchtlingen Wege
aus dieser Hoffnungslosigkeit aufzuzeigen.
„Wenn wir
einen Weg finden, dass sie für einen Moment ein Lächeln auf dem Gesicht haben und
ihr Trauma vergessen, sind wir glücklich“, sagt Melissa Blauvelt, Projektkoordinator
von Samaritan’s Purse auf Lesbos. „Unsere Aufgabe ist es aber nicht nur die
täglichen Nöte im Blick zu haben, sondern ihnen auch dauerhafte Hoffnung
anzubieten.“
Im
vergangenen Jahr wurden Flüchtlingscamps mit Wasser und sanitären Anlagen
ausgestattet sowie die Schutzsuchenden durch Lebensmittelverteilungen,
Hygienepakete und andere Materialien unterstützt. Auch jetzt noch hilft
Samaritan’s Purse der Regierung und anderen Organisationen bei dringenden Nöten.
Gleichzeitig werden Kirchengemeinden gefördert, die sich mit Lebensmittelverteilungen
und Kleiderausgaben oder auch Familienaktivitäten um die Flüchtlinge kümmern. Sowohl
in Athen, als auch den Inseln Lesbos, Leros, Kos, Chios und Samos wird
Samaritan’s Purse auch weiterhin selbst Verteilungen durchführen.
„Leute sagen:
,Dankeschön. Hier fühlen wir uns sicher und frei. Wir brauchen Organisationen
wie Samaritan’s Purse“, sagt Stavros Mirogiannis, Direktor des Flüchtlingscamps
Kara Tepe auf Lesbos.
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