Ein Bericht von Tobias-B. Ottmar
Strahlende Kinderaugen berühren das Herz. Erst Recht, wenn
man vielleicht sogar den eigenen Schuhkarton auf den Bildern entdeckt, wie es
manchmal passiert. Doch die glücklichen Gesichter sind nur ein Teil dessen, was
wir und unsere Verteilpartner mit „Weihnachten im Schuhkarton“ erreichen
wollen. Wir wollen dazu beitragen, Beziehungen zu bauen: Zwischen den Kindern
und den Gemeinden, die auch nach der Verteilung sich um die Nöte der Kinder kümmern.
Und zwischen den Kindern und Gott, der jedes Mädchen und jeden Jungen im Blick
hat. Das Geschenk soll ein Symbol sein für die Liebe der Päckchenpacker und
verteilenden Gemeinden zu den Kindern, aber auch für die Liebe von Gott zu
seinen Geschöpfen.
Dieses Kernanliegen wollen wir mit unterschiedlichen
Fokussierungen in unseren Filmen aufgreifen. Deshalb soll ein „Weihnachten im
Schuhkarton“-Film mehr sein, als eine Aneinanderreihung von Verteilungen. Er
soll eine Geschichte erzählen. Doch wie erzählt man eine Story und wahrt dabei
die Authentizität des Augenblickes? Heute nehmen wir euch mit auf eine Reise
hinter die Kulissen.
Bereits einige Monate vorher trifft sich unser Team, um zu
brainstormen, welche Schwerpunkte wir dieses Jahr setzen wollen. Zu der Truppe
gehören unser Kameramann Daniel Stiefelhagen (er kennt sämtliche Filme von
„Weihnachten im Schuhkarton“ quasi auswendig), Kameramann Ansgar Otto (er musste für die Reise leider kurzfristig absagen - für ihn sprang sehr kurzfristig Helge Eisenberg ein), unser
Fotograf David Vogt sowie unsere Redakteurin Jenifer Girke – die viele der Storys
zu Papier oder besser gesagt auf den Blog bringt – und Tobias-Benjamin Ottmar,
als Leiter der Gruppe.
Helge Eisenberg (hinten) und Daniel Stiefelhagen (vorne) halten den Augenblick des Auspackens fest. Die Kinder lassen sich davon nicht stören. |
Für unsere Reise nach Rumänien haben wir uns drei Themen
überlegt. Welche Schwerpunkte unsere diesjährigen Filme haben, verraten wir an
dieser Stelle noch nicht. Der Autor eines Films schreibt dazu ein „Exposé“.
Dort wird der Handlungsstrang festgelegt sowie beschrieben, welche
Protagonisten wir für einen Film brauchen, z. B.: Eine Person, die vor x Jahren
selbst einen Schuhkarton erhalten hat, und nun ehrenamtlich mitarbeitet.
Mit den Verteilpartnern vor Ort sprechen wir im Vorfeld
intensiv über unsere Überlegungen. Welche Kinder können wir zuhause mit Kamera
besuchen? Welche Familien sind offen dafür, uns über ihre Situation zu
berichten? Nicht für jeden ist es einfach, Einblick in seine persönliche
Lebenssituation zu geben.
Sängerin Deborah Rosenkranz begleitete uns etwas und übergab schließlich auch das Jubiläumspäckchen, das 20 Prominente zusammengestellt hatten. |
Unser Anliegen ist es auch, neben einzelnen Geschichten auch
ein Gesamtbild zu zeigen: Wie ist die Situation in dem Land? Welche
Herausforderungen gibt es? Und wie trägt „Weihnachten im Schuhkarton“ dazu bei,
Liebe und Hoffnung zu bringen? Dafür führen wir Interviews mit Pastoren,
Sozialarbeitern und Politikern.
Esther hat vor Jahren selbst einmal ein Schuhkartonpaket bekommen. Heute hilft sie ehrenamtlich bei der Aktion mit. Ihre Geschichte halten wir in einem Video fest. |
Dabei ist zu beachten, dass die Gesprächsinhalte auch
entsprechend bebildert werden müssen – wer will schon in einem „Weihnachten im
Schuhkarton“-Clip einen Politiker minutenlang beim Interview zusehen? Spricht
jemand beispielsweise über die Armut des Landes, begeben wir uns an die Orte,
wo Menschen unter schwierigen Umständen leben. Die findet man in unseren
Empfängerländern leider sehr schnell. Auf diese Weise können wir dafür
sensibilisieren, wie wichtig es ist, dass
in diese Situation Menschen mit Liebe hineinwirken. Genau das tut
nämlich jeder Päckchenpacker und jeder Verteilpartner. Die Koordinatoren
unserer Reise haben den Draht zu den Menschen vor Ort, den es braucht, um sie
dafür zu gewinnen, dass wir ihre Lebenssituation darstellen können.
Manche „O-Ton-Geber“ – also Personen, die etwas in dem Film
erzählen – müssen vorher eingeführt werden. Das bedeutet, wir müssen sogenannte
Schnittbilder drehen: Ein Pastor, der aus der Kirche kommt oder in sie hinein
geht, die Ehrenamtliche, die Schuhkartons verteilt, ein Teilnehmer unserer
Gruppe, der die Verteilpartner begrüßt. So kann man den „O-Ton-Geber“ etwas
näherbringen, bevor er dann selber etwas erzählt.
Bei der aktuellen Reise hatten wir gleich mehrere Specials:
Zum einen die Sängerin Deborah Rosenkranz mit Gitarristen, die bei einigen
Verteilungen mit anwesend war. Und zum anderen einen deutschen Ehrenamtlichen,
der nun auf eine rumänische Ehrenamtliche trifft. Beide tauschen sich über ihre
Arbeit an den unterschiedlichen Enden der „Schuhkartonkette“ aus. So wird
deutlich: Jeder, der bei „Weihnachten im Schuhkarton“ mitarbeitet, ist Teil
eines globalen Teams.
Das alles ist ein enormer Aufwand, der durchaus mit Kosten
verbunden ist: Reisekosten, Dienstleistungen, etc. Am Ende stehen einige Clips, die dann auf Youtube, der Website, Facebook und der DVD von
zehntausenden angesehen werden. Daher denken wir: Es lohnt sich, diese
„Weihnachten im Schuhkarton“-Geschichten zu erzählen. Denn so können wir
zumindest etwas den Herzenswunsch vieler unser Unterstützer erfüllen: Einmal
hautnah bei einer Verteilsituation dabei zu sein. Und wir schauen nicht nur auf
die glücklichen Kindergesichter, sondern erzählen auch die
Hintergrundgeschichte dazu. Auf das so noch viele weitere Menschen zum
Mitpacken motiviert werden, damit noch mehr Kinder und ihre Familien Liebe und
Wertschätzung erfahren – mit euren Schuhkartons.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen