Langfristige Hilfe und Hoffnung für Geflüchtete
„Wenn jemand unterzugehen droht, reiche ich ihm die Hand.
Ich frage ihn
nicht vorher, ob er Hilfe braucht, sondern biete sie ihm einfach an.“
Helfer an der Küste weisen den Ankommenden den Weg zum sicheren Ufer. |
Außerhalb ihrer Heimat, fernab von Krieg und Terror, sind
die meisten Geflüchteten offen, sich auf die Suche nach einem Gott zu begeben,
der sie liebt und Gutes für sie im Sinn hat. Deshalb werden die sogenannten
Gesprächsoasen, die wir gemeinsam mit unserem Partner Samaritan’s Purse in
einer ersten 30-tägigen Testphase in Griechenland und Kroatien eingerichtet
haben, weitergeführt. Mit offenen Ohren, Zeit und Einfühlsamkeit widmeten sich
unsere Mitarbeiter in dieser Zeit den Nöten und Sorgen der Menschen, beteten
auf Wunsch für sie und mit Ihnen und verteilten christliche Literatur an
Interessierte. Dieses Angebot wurde sowohl in Kroatien als auch in
Griechenland, wo Reinhard Scheumann, Leiter für internationale Projekte bei
Geschenke der Hoffnung, das Team koordinierte, gerne wahrgenommen: In
Griechenland sprachen über 4.500 Menschen mit den Mitarbeitern, in Kroatien suchten
mehr als 2.000 Menschen die Gesprächsoase auf. Mitarbeiter unserer
Partnerorganisation Samaritan’s Purse werden diese Arbeit fortsetzen. An der
Suche nach und Rekrutierung von weiteren ausgebildeten Seelsorgern beteiligt
sich auch Geschenke der Hoffnung.
Die Gesprächsoase in einem Flüchtlingscamp in Griechenland. |
Mitarbeiter erzählen
Im Folgenden erzählen unsere Mitarbeiter was sie in Kroatien
und Griechenland erlebt haben. Neben ganz praktischer Hilfe wie das Angebot von
WLAN in den Gesprächsoasen, Auskünfte über Möglichkeiten der Weiterreise und
das Verteilen von Tee, Obst und Keksen, gab es viele Gelegenheiten für
persönliche Begegnungen. Aus unterschiedlichsten Gründen waren Menschen von
ihrem bisherigen Glauben enttäuscht und nun offen, die Wahrheit über Jesus
herauszufinden. Mit Einfühlungsvermögen widmeten sich die Seelsorger jedem
Menschen mit den individuellen Bedürfnissen, die er in dem Moment hatte. Als
überzeugte Christen beantworteten unsere Mitarbeiter gerne alle Fragen über
Gott und den Sinn des Lebens. Als christliches Werk sind wir davon überzeugt,
dass nur er den Flüchtenden wirklichen Trost, echte Geborgenheit und eine gute
Zukunft geben kann.
Gelegenheit zum Helfen gab es überall – selbst, wenn es nur eine einfache Auskunft war. Häufig ergaben sich auch persönliche Gespräche. |
Gottes Wort statt Medizin
Ein junger Mann lief eines Nachmittags an mir vorbei und
zeigte mir eine Packung Medizin: „Endlich habe ich Medizin, die mir hilft, zu
schlafen. Ich kann nachts nicht schlafen.” Ich erklärte ihm, dass man von den
Tabletten abhängig werden könne und das sehr ungesund sei. Mit den Achseln
zuckend meinte er nur: „Was soll ich sonst tun?“
Daraufhin zeigte ich ihm das Neue Testament der Bibel und versprach ihm, dass es ihm in seinem Leben helfen würde – auch bei seinen Schlafproblemen. Neugierig nahm er das Buch und ich ermutigte ihn, zu mir zu kommen, wenn sich Fragen ergeben. Nach einer Stunde kam er zurück und sagte mir, er glaube, dass dies die wahren Worte Gottes seien. Er hätte schon als Kind das Verlangen gehabt, an Jesus Christus zu glauben und wollte nun wissen, wie das geht. Ich erklärte ihm, dass Jesus eine echte Freundschaft mit ihm haben möchte. Nachdem wir zusammen gebetet hatten, umarmte er mich so fest, dass meine Rippen beinahe brachen. Als ich ihm in die Augen schaute, strahlten sie voller Freude und neuer Hoffnung.
Daraufhin zeigte ich ihm das Neue Testament der Bibel und versprach ihm, dass es ihm in seinem Leben helfen würde – auch bei seinen Schlafproblemen. Neugierig nahm er das Buch und ich ermutigte ihn, zu mir zu kommen, wenn sich Fragen ergeben. Nach einer Stunde kam er zurück und sagte mir, er glaube, dass dies die wahren Worte Gottes seien. Er hätte schon als Kind das Verlangen gehabt, an Jesus Christus zu glauben und wollte nun wissen, wie das geht. Ich erklärte ihm, dass Jesus eine echte Freundschaft mit ihm haben möchte. Nachdem wir zusammen gebetet hatten, umarmte er mich so fest, dass meine Rippen beinahe brachen. Als ich ihm in die Augen schaute, strahlten sie voller Freude und neuer Hoffnung.
Die Wahrheit über Gott finden
Eines Mittags setzte ich mich zu einigen Afghanen, die in
der Nähe unserer Gesprächsoase aßen. Zuerst tauschten sie sich über ihre
Erlebnisse auf der Flucht aus und kamen bald auf Poesie zu sprechen, die sich
thematisch mit der Reise des Lebens beschäftigt. Einer der Männer war ein Vater,
der seine beiden Söhne neben sich sitzen hatte. Er schien sich mit afghanischer
Literatur und Poesie bestens auszukennen. Plötzlich wandte er sich mir zu und
sagte: „Wir wissen einfach nicht, wohin wir gehen sollen.“ Ich stand auf und
sagte: „Ich habe etwas für dich.“ Ich holte einige Zettel mit christlichen
Liedern auf Dari, seiner Muttersprache, die ebenfalls eine Übersetzung ins
Englische enthielten. Während der Vater anfing zu lesen, versuchte auch sein
17-jähriger Sohn einige Blicke zu erhaschen – er schien sehr an der englischen
Übersetzung interessiert. „Kann ich das behalten?“, fragte der sichtlich
beeindruckte Vater. „Es gehört dir. Komm wieder, wenn du Fragen hast“,
bestätigte ich mein Geschenk an ihn. Einige Stunden später kamen die beiden
wieder und wollten mehr über diesen Gott erfahren. Ich gab ihnen eine Bibel und
ermunterte sie darin zu lesen. Am darauffolgenden Tag kamen sie mit einigen
Fragen wieder, die ich ihnen gern beantwortete. Einen Tag später suchten sie
mich wieder auf, küssten mich und riefen freudestrahlend: „Wir haben die
Wahrheit gefunden, wir glauben jetzt an Jesus.“ Ich umarmte sie und sagte: „Von
jetzt an wird euch die Bibel in eurem Leben helfen.“
Die wichtigste Botschaft
Eines Tages traf ich ein verzweifeltes afghanisches Ehepaar
auf der Straße. Die Frau war schwanger, hatte Blutungen und große Angst, das
Kind zu verlieren. Sofort brachte ich die beiden ins Krankenhaus. Als ich sie
dort an den behandelnden Arzt übergeben hatte, kam ich mit vier Iranern ins Gespräch.
Schon bald wandte sich das Thema der Bibel und der Geschichte des barmherzigen
Samariters aus Lukas 10 zu.
Während wir sprachen, stieß eine weitere Frau zu uns und meine Gesprächspartner
beteuerten ihr, dass sie zuhören sollte, weil ihr das, was ich erzählte, im
Leben helfen könne. Wir redeten weiter, doch als ich gerade für die Gruppe
beten wollte, erschien ein weiterer Freund der Gruppe, den sie seit ihrem
Aufenthalt in Mazedonien vermisst hatten. Die Wiedersehensfreude war riesig und
sofort erklärten meine Zuhörer ihrem Freund, dass ich ihnen gerade von Jesus
erzählte und auch er unbedingt zuhören sollte. Dieser wiederum hielt es für
notwendig, dass weitere 70 Bekannte, die in einem Zelt draußen untergebracht
waren, ebenfalls die Botschaft hörten und so machten wir uns auf den Weg zu
ihnen. Im Zelt angekommen stellten sie mich mit Namen vor und sagten: „Er ist
aus Deutschland hier her gekommen, um uns Flüchtlingen zu helfen. Er ist Christ
und möchte uns von Jesus Christus erzählen“. Sofort drängten sich alle
Anwesenden um mich und hörten gespannt zu. Am Ende, als ich fragte, wer diesen
Jesus näher kennenlernen möchte, riefen die meisten von ihnen laut „Ich!“. Ich
war überwältigt von ihrer Offenheit und von der Liebe Gottes für jeden von
ihnen. Die vier Personen, die ich ganz am Anfang getroffen hatte und ich wurden
gute Freunde.
Demut und Dankbarkeit statt Hass und Terror
Neben all den guten Gesprächen und Gelegenheiten, Menschen
praktisch zu helfen, kam unseren Mitarbeitern eins immer wieder entgegen: Mit
tiefer Dankbarkeit und Demut begegneten die Flüchtlinge jeder Hilfe, die ihnen
angeboten wurde. Häufig beteuerten sie, dass sie die Hilfe zurückzahlen wollen,
wenn sie es irgendwann können. Reinhard Scheumann war in Griechenland oft
beschämt von den Reaktionen der Geflüchteten: „Wir im Team waren uns einig,
dass man mehr zurückbekommt, als man investiert. Eigentlich habe ich ja nichts
gemacht, außer zu helfen. Die Dankbarkeit für eine Banane oder eine Auskunft
war überwältigend.“
"Täglich hörten wir Geschichten, die sehr zu Herzen gingen", berichtet Reinhard Scheumann von seinem Aufenthalt. |
Wenn wir – egal, ob Christen oder nicht – eine Kultur der
Annahme und Unterstützung für die Geflüchteten schaffen, tragen wir dazu bei,
dass sie Angst, Hass und Terror hinter sich lassen und einen positiven,
friedvollen Neustart wagen können.
Mit Ihrer Unterstützung für das Projekt „Flüchtlingshilfeund Weihnachtsfreude“ tragen Sie aktiv zu einem guten, respektvollen
Miteinander bei. Auch in diesem Jahr werden wir in Deutschland ein Zeichen
setzen und planen zur Weihnachtszeit liebevoll gepackte Schuhkartons an Flüchtlingskinder zu verteilen. Unterstützen Sie diese Initiative schon jetzt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen