Mittwoch, 23. Dezember 2015

Making of – Wie ein „Weihnachten im Schuhkarton®“-Film entsteht



Ein Bericht von Tobias-B. Ottmar


Strahlende Kinderaugen berühren das Herz. Erst Recht, wenn man vielleicht sogar den eigenen Schuhkarton auf den Bildern entdeckt, wie es manchmal passiert. Doch die glücklichen Gesichter sind nur ein Teil dessen, was wir und unsere Verteilpartner mit „Weihnachten im Schuhkarton“ erreichen wollen. Wir wollen dazu beitragen, Beziehungen zu bauen: Zwischen den Kindern und den Gemeinden, die auch nach der Verteilung sich um die Nöte der Kinder kümmern. Und zwischen den Kindern und Gott, der jedes Mädchen und jeden Jungen im Blick hat. Das Geschenk soll ein Symbol sein für die Liebe der Päckchenpacker und verteilenden Gemeinden zu den Kindern, aber auch für die Liebe von Gott zu seinen Geschöpfen.



Dieses Kernanliegen wollen wir mit unterschiedlichen Fokussierungen in unseren Filmen aufgreifen. Deshalb soll ein „Weihnachten im Schuhkarton“-Film mehr sein, als eine Aneinanderreihung von Verteilungen. Er soll eine Geschichte erzählen. Doch wie erzählt man eine Story und wahrt dabei die Authentizität des Augenblickes? Heute nehmen wir euch mit auf eine Reise hinter die Kulissen.
Bereits einige Monate vorher trifft sich unser Team, um zu brainstormen, welche Schwerpunkte wir dieses Jahr setzen wollen. Zu der Truppe gehören unser Kameramann Daniel Stiefelhagen (er kennt sämtliche Filme von „Weihnachten im Schuhkarton“ quasi auswendig), Kameramann Ansgar Otto (er musste für die Reise leider kurzfristig absagen - für ihn sprang sehr kurzfristig Helge Eisenberg ein), unser Fotograf David Vogt sowie unsere Redakteurin Jenifer Girke – die viele der Storys zu Papier oder besser gesagt auf den Blog bringt – und Tobias-Benjamin Ottmar, als Leiter der Gruppe.

Helge Eisenberg (hinten) und Daniel Stiefelhagen (vorne) halten den Augenblick des Auspackens fest. Die Kinder lassen sich davon nicht stören.

Für unsere Reise nach Rumänien haben wir uns drei Themen überlegt. Welche Schwerpunkte unsere diesjährigen Filme haben, verraten wir an dieser Stelle noch nicht. Der Autor eines Films schreibt dazu ein „Exposé“. Dort wird der Handlungsstrang festgelegt sowie beschrieben, welche Protagonisten wir für einen Film brauchen, z. B.: Eine Person, die vor x Jahren selbst einen Schuhkarton erhalten hat, und nun ehrenamtlich mitarbeitet.

Redakteurin Jenifer Girke hält die Geschichten der Kinder schriftlich fest.

Mit den Verteilpartnern vor Ort sprechen wir im Vorfeld intensiv über unsere Überlegungen. Welche Kinder können wir zuhause mit Kamera besuchen? Welche Familien sind offen dafür, uns über ihre Situation zu berichten? Nicht für jeden ist es einfach, Einblick in seine persönliche Lebenssituation zu geben. 

Sängerin Deborah Rosenkranz begleitete uns etwas und übergab schließlich auch das Jubiläumspäckchen, das 20 Prominente zusammengestellt hatten.

Unser Anliegen ist es auch, neben einzelnen Geschichten auch ein Gesamtbild zu zeigen: Wie ist die Situation in dem Land? Welche Herausforderungen gibt es? Und wie trägt „Weihnachten im Schuhkarton“ dazu bei, Liebe und Hoffnung zu bringen? Dafür führen wir Interviews mit Pastoren, Sozialarbeitern und Politikern. 

Esther hat vor Jahren selbst einmal ein Schuhkartonpaket bekommen. Heute hilft sie ehrenamtlich bei der Aktion mit. Ihre Geschichte halten wir in einem Video fest.

Dabei ist zu beachten, dass die Gesprächsinhalte auch entsprechend bebildert werden müssen – wer will schon in einem „Weihnachten im Schuhkarton“-Clip einen Politiker minutenlang beim Interview zusehen? Spricht jemand beispielsweise über die Armut des Landes, begeben wir uns an die Orte, wo Menschen unter schwierigen Umständen leben. Die findet man in unseren Empfängerländern leider sehr schnell. Auf diese Weise können wir dafür sensibilisieren, wie wichtig es ist, dass  in diese Situation Menschen mit Liebe hineinwirken. Genau das tut nämlich jeder Päckchenpacker und jeder Verteilpartner. Die Koordinatoren unserer Reise haben den Draht zu den Menschen vor Ort, den es braucht, um sie dafür zu gewinnen, dass wir ihre Lebenssituation darstellen können.


Manche „O-Ton-Geber“ – also Personen, die etwas in dem Film erzählen – müssen vorher eingeführt werden. Das bedeutet, wir müssen sogenannte Schnittbilder drehen: Ein Pastor, der aus der Kirche kommt oder in sie hinein geht, die Ehrenamtliche, die Schuhkartons verteilt, ein Teilnehmer unserer Gruppe, der die Verteilpartner begrüßt. So kann man den „O-Ton-Geber“ etwas näherbringen, bevor er dann selber etwas erzählt.

Bei gutem Wetter machen wir die Interviews meist draußen - aufgrund der besseren Lichtverhältnisse.

Bei der aktuellen Reise hatten wir gleich mehrere Specials: Zum einen die Sängerin Deborah Rosenkranz mit Gitarristen, die bei einigen Verteilungen mit anwesend war. Und zum anderen einen deutschen Ehrenamtlichen, der nun auf eine rumänische Ehrenamtliche trifft. Beide tauschen sich über ihre Arbeit an den unterschiedlichen Enden der „Schuhkartonkette“ aus. So wird deutlich: Jeder, der bei „Weihnachten im Schuhkarton“ mitarbeitet, ist Teil eines globalen Teams.

Nachwuchsförderung

Das alles ist ein enormer Aufwand, der durchaus mit Kosten verbunden ist: Reisekosten, Dienstleistungen, etc. Am Ende stehen einige Clips, die dann auf Youtube, der Website, Facebook und der DVD von zehntausenden angesehen werden. Daher denken wir: Es lohnt sich, diese „Weihnachten im Schuhkarton“-Geschichten zu erzählen. Denn so können wir zumindest etwas den Herzenswunsch vieler unser Unterstützer erfüllen: Einmal hautnah bei einer Verteilsituation dabei zu sein. Und wir schauen nicht nur auf die glücklichen Kindergesichter, sondern erzählen auch die Hintergrundgeschichte dazu. Auf das so noch viele weitere Menschen zum Mitpacken motiviert werden, damit noch mehr Kinder und ihre Familien Liebe und Wertschätzung erfahren – mit euren Schuhkartons.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen