Sonntag, 15. Mai 2016

Was bedeutet eigentlich Pfingsten?

Wer kennt sich denn noch bei diesen vielen Feiertagen aus?
Immer mehr Menschen sind die Bedeutungen der christlichen Feiertage weitestgehend unbekannt. Laut einer Umfrage kennen nur 47 % der Befragten beispielsweise den Sinn von Pfingsten. Wir wollen etwas Licht ins Dunkel bringen:

Nachdem Jesus gekreuzigt wurde (Karfreitag) und wieder auferstanden war (Ostern), verbrachte er noch einige Zeit auf der Erde: Mehr als 500 Menschen berichten von einer Begegnung ihm. Schließlich war es Zeit, wieder zu Gott, seinem Vater, in den Himmel zurückzukehren. An Christi Himmelfahrt gab er seinen Jüngern den Auftrag, allen von der guten Nachricht der Liebe Gottes weiterzusagen – verbunden mit der Verheißung, immer bei ihnen zu sein:

„Geht hinaus in die ganze Welt, und ruft alle Menschen dazu auf, mir nachzufolgen! 
Tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!
Lehrt sie, so zu leben, wie ich es euch aufgetragen habe. 
Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!"
(Matthäus 28, 19 f, Übersetzung: Hoffnung für Alle)

Die Nachfolger Jesu mussten bei seiner Kreuzigung schon einmal mit dem vermeintlichen Verlust ihres Lehrers fertig werden. Nun folgte die nächste Herausforderung: Was sollten sie nun ohne ihren Meister tun? Wie konnte Jesus versprechen, bei ihnen zu sein, wenn er doch vor ihren Augen zum Himmel aufgestiegen war?

Als sie kurze Zeit später versammelt waren, geschah auf einmal etwas Merkwürdiges:

„Zum Beginn des jüdischen Pfingstfestes waren alle Jünger wieder beieinander. 
Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm 
und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt hatten. 
Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, 
das sich auf jedem Einzelnen von ihnen niederließ. 
So wurden sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten in fremden Sprachen, 
jeder so, wie der Geist es ihm eingab.“
(Apostelgeschichte 2, 1-4, Übersetzung: Hoffnung für Alle)

Was wie eine Science-Fiction-Erzählung daher kommt, war Realität – und eines der bedeutsamsten Ereignisse für die weltweite Kirche – denn erst durch die Zurüstung mit dem Heiligen Geist wurden die Jünger befähigt, auch ohne die für Augen sichtbare Anwesenheit ihres Herrn Geschichte zu schreiben.

Doch für die Leute damals war dieses Ereignis erstmal irritierend. Petrus und die anderen Apostel begreifen zuerst, was geschieht und erklären es der verwunderten Menge: Die Ausgießung des Heiligen Geistes wurde schon vor langer Zeit von den Propheten angekündigt und bekräftigt, das Jesus wirklich der langerwartete Messias war. Wer glaubt, dass Jesus Christus durch seinen Tod und seine Auferstehung die Menschen mit Gott versöhnt hat, darf sich bis in die Ewigkeit mit Gott und seiner Liebe verbunden wissen. Weil dies solch eine „Gute Nachricht“ ist, sollen alle Menschen sie hören und sich Gott zuwenden:

„Kehrt um zu Gott!", forderte Petrus sie auf. 
Jeder von euch soll sich auf den Namen Jesu Christi taufen lassen, 
damit euch Gott eure Sünden vergibt 
und ihr den Heiligen Geist empfangt.“ 
(Apostelgeschichte 2, 38, Übersetzung: Hoffnung für Alle)

Noch am selben Tag folgten 3.000 Menschen diesem Aufruf: Sie entschieden sich für ein Leben mit Gott und ließen sich taufen. Was heute oft aus kirchlicher Tradition vollzogen wird, war damals eine bewusste Entscheidung. Das Pfingstfest wird daher auch als „Geburtstag der Kirche“ angesehen.
In der Folge machten die Jünger ihren Glauben weit über die Grenzen Israels bekannt. Gemeinden entstanden und wuchsen. 

Heute gibt es Christen rund um den Globus. Am stärksten wächst das Christentum übrigens derzeit in Afrika und Asien. Auch „Weihnachten im Schuhkarton“ trägt zu diesem Wachstum bei: Denn durch die Geschenkaktion werden Gemeinden unterstützt, ihren Auftrag zu leben und die Gute Nachricht von der Liebe Gottes weiterzusagen. Allein im vergangenen Jahr entschieden sich etwa zwei Millionen Kinder im Rahmen des Krusprogramms "Die größte Reise" dafür, diese Liebe anzunehmen.


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