Freitag, 28. November 2014

Allein hätte sie es nicht geschafft


Die Geschichte einer zehnfachen Mutter
„Maboy ist eine meiner Lieblingsmütter im Bezirk Kalinga“, erzählt Georgia Macad, Leiterin des Geburtszentrums in der im Norden der Philippinen gelegenen Stadt Tabuk. „Sie lächelt immer und hat mich von Anfang an herzlich in ihrem Dorf aufgenommen.“
Maboy hat zehn Kinder, die alle genauso fröhlich sind, wie ihre Mutter. Die meisten ihrer Kinder brachte Maboy allein in ihrer Hütte zur Welt. Nur 2007, als das Geburtenzentrum errichtet wurde, entband sie einmal in der Klinik.

Maboy (Mitte) und andere Mütter lernen, wie sie ihre Neugeborenen richtig pflegen.
Seitdem hat Georgia Maboy ins Herz geschlossen: „Als ich hörte, dass Maboy wieder schwanger ist, wollte ich sie unbedingt sehen. Ich machte mir Sorgen, weil ich befürchtete, dass es nach so vielen Geburten, die sie schon hinter sich hatte, bei der bevorstehenden Geburt zu Komplikationen kommen könnte. Wir besuchten Maboys Dorf zwar regelmäßig, um die schwangeren Dorfbewohnerinnen zu begleiten, doch die starke, tatkräftige Filipina musste jedes Mal auf dem Feld arbeiten, wenn wir kamen. Eines Morgens traf ich sie endlich an und konnte ihr sagen, dass ich mich um sie sorge. Ich versicherte ihr, dass wir zu jeder Tages- oder Nachtzeit kommen und sie holen würden, wenn die Wehen beginnen. Doch Maboy erwiderte nur ‚Wir werden sehen‘.“
Diese Haltung kennt Georgia bereits: „Ich glaube, dass es für Mütter, die ihre Kinder neben der Arbeit auf dem Feld großziehen, oft schwer ist einzusehen, dass sie ausgerechnet bei einer Geburt Hilfe bräuchten – haben sie es doch so oft schon allein geschafft.“

Maboy lässt ihr Baby impfen.
Umso überraschter war Georgia, als Maboy eines Tages im Geburtenzentrum auftauchte: „Sie hatte Symptome einer Harnwegsentzündung und wollte sich behandeln lassen. Wir konnten sie mit guter uns kostengünstiger Medizin versorgen“, berichtet Georgia.

Nur ein paar Tage später hörte das Team, dass Maboy in Wehen lag. Sofort fuhren die Hebammen ins Dorf, um sie zu holen – natürlich mit einem Notfall-Entbindungs-Set im Schlepptau, denn man weiß nie, ob das Kind vielleicht schon bei dem Eintreffen oder während der Fahrt zurück zur Klinik zur Welt kommt. Als die Hebammen eintrafen hatte Maboy noch keine heftigen Wehen, sodass die Gruppe es sicher ins Geburtszentrum schaffte. 
„Als ich dann am nächsten Morgen nach ihr sehen wollte, war das Kind immer noch nicht da und Maboy von den Wehen völlig geschwächt. Die Hebammen gaben ihr Infusionen und gemeinsam ermutigten wir sie so gut wir konnten. Ein paar Stunden später erblickte ihr wunderschönes Mädchen das Licht der Welt. Das war ein ganz besonderer Moment für uns alle“, erzählt Georgia gerührt. 




Später bedankte Maboy sich bei Georgia: „Die Geburt war die schwerste für mich und ich glaube nicht, dass ich es allein geschafft hätte. Dies wird wohl mein letztes Kind gewesen sein und ich bin sehr dankbar, es bei euch geboren zu haben. So konnte ich die ganze Zeit sicher sein, dass ich überleben werden und weiter für meine anderen Kinder da sein kann“.

Das Baby-Not-Projekt ermöglicht Müttern auf den Philippinen und in Uganda eine sichere und professionell begleitete Geburt in unseren Geburtenzentren. Die ausgebildeten Hebammen bieten zusätzlich Vor- und Nachsorgeuntersuchungen sowie Schulungen zur Pflege eines Neugeborenen an. Ermöglichen Sie Müttern und Ihren Kindern mit Ihrer Spende einen guten Start ins Leben.

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