Montag, 14. Juli 2014

Indien: Ein Zuhause und eine Schaukel für Praveen


Die Kinder, die im Waisenhaus der Christ Vision Church in Chennai ein Zuhause finden, haben oft harte Schicksalsschläge hinter sich. Sie haben ein oder beide Elternteile verloren oder – vielleicht noch schlimmer – wurden von ihren Verwandten weggegeben. Ein Leben auf der Straße ist zumindest den etwa 60 Mädchen und Jungen, die im Waisenhaus des Projekts „Indien: Bildung“ von Geschenke der Hoffnung untergekommen sind, erspart geblieben. Die Verletzungen durch die Ablehnung sitzen trotzdem tief. Es sind die Liebe Gottes und die fürsorgliche Nächstenliebe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Waisenhaus, die den Kindern Hoffnung schenken und ihnen eine Perspektive für ihr Leben vermitteln: Durch ein Zuhause, Essen, Kleidung und Unterricht.


Lesen, Schreiben, Rechnen: Fleißig besucht Praveen den Unterricht im Projekt "Indien: Bildung".

Im vergangenen Jahr kam der sechsjährige Praveen ins Waisenhaus. Sein Vater hatte die Familie schon vor vielen Jahren verlassen und war nicht mehr auffindbar. Praveens Mutter wurde mit ihrem Sohn und ihrer Tochter von ihren Verwandten im Stich gelassen und begann, als Hausangestellte zu arbeiten. Aber das spärliche Gehalt reichte nicht aus, um alle zu ernähren. Deshalb brachte sie Praveen ins Waisenhaus. Dort besucht er nun die erste Klasse. Das Lernen fällt ihm nicht so leicht. Viel lieber ist er auf dem Spielplatz – er liebt die Schaukel. Jeden, der dort vorbeikommt, bittet Praveen, ihm Anschwung zu geben. Im Waisenhaus hat der Junge mehr gefunden als ein Stück unbeschwerter Kindheit: Freunde, Versorgung und ein neues Zuhause.
 
Praveen auf „seiner“ Schaukel im Hof des Waisenhauses - sie ist sein Lieblingsplatz.
Erfahren Sie mehr über das Projekt "Indien: Bildung" auf der Homepage von Geschenke der Hoffnung. Dort können Sie auch einfach und sicher spenden und so weiteren Kindern ein Zuhause und eine Zukunft schenken!

Freitag, 11. Juli 2014

Zeichen der Versöhnung in Zeiten des Hasses



Ein Bericht aus dem Projekt "Palästinensische Gebiete: Frieden"


Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensischen Gebieten wächst derzeit mit jeder Stunde. Während auf politischer Ebene alle Hoffnung auf Frieden und Versöhnung schwindet, leiden die Menschen: Auf Angriffe folgen Vergeltungsschläge, es gibt Tote und Verletzte - auf beiden Seiten. In unserem Projekt "Palästinensische Gebiete: Frieden" arbeiten Johnny und Marlene Shawan seit mehr als zehn Jahren daran, den Kindern und ihren Familien in ihrer Nachbarschaft zu zeigen, dass friedliches Zusammenleben möglich ist. Über die DMG, einem christlichen Hilfs- und Missionswerk, das das Ehepaar ausgesendet hat, erhielten wir diesen persönlichen Bericht von den Shawans: 
 
Während die Kinder am Fußballsommercamp teilnehmen, verschärft sich der Konflikt.

Schon mehr als zwei Wochen schallen die fröhliche Stimmen von rund 170 Kindern durch unser Beit Al Liqa (Haus der Begegnung) in Beit Jala bei Bethlehem. Es sind die Teilnehmer unseres christlichen Sommercamps. In allen Aktivitäten geht es um Brasilien, die Fußballweltmeisterschaft, und darum, als Team eins zu sein – ganz nach dem Motto: „Einer für alle und alle für einen!“ Doch während wir hier den Kindern auf fröhliche Weise die Botschaft der Bibel nahebringen, wie wir miteinander umgehen sollen und in Frieden leben können, eskalieren in unserem Land erneut Hass und Gewalt.

Das "Haus der Begegnung" in Beit Jala.
Wir waren erschüttert, als wir hörten, dass die entführten israelischen Jugendlichen getötet worden waren. Doch sofort mischte sich die Trauer mit Sorge vor den Gegenreaktionen. Tatsächlich hören wir seitdem fast jeden Tag eine neue schreckliche Geschichte. Letzten Sonntag ist Pastor Atallah, ein Vorstandsmitglied unseres Zentrums, auf dem Weg zu einem Dienst von Siedlern angegriffen worden. Er konnte gerade noch entkommen, doch sein Fahrzeug wurde schwer beschädigt. Am nächsten Camptag erzählte er uns in der Mitarbeiterandacht davon.

Auf beiden Seiten herrscht Angst: Die Palästinenser – Christen wie Muslime – trauen sich nicht mehr, ihre Gebiete zu verlassen. So verbringen wir unseren dritten Ausflugstag mit den Campkindern wieder nur hier in Bethlehem. Die Gefahr, dass bei der Fahrt durch israelische Gebiete etwas passieren könnte, ist einfach zu groß. Und die Israelis haben Angst vor Raketen aus Gaza. Sobald es Alarm gibt, rennen Tausende panisch in die Schutzräume. Als ich gestern Abend noch spät im Büro saß, hörte ich draußen Sirenen heulen. Kurz darauf in der Ferne die dumpfen Einschläge einiger Raketen. Eine israelische Siedlung ganz in unserer Nähe ist getroffen worden. Es ist unfassbar, wohin Hass und Vergeltung beide Völker führt.

Am nächsten Morgen bei der Andacht erzählten uns Mitarbeiter, wie sie den Luftangriff erlebt haben. Danach im geistlichen Programm ging es um das Thema Vergebung. Der Knecht, dem alle Schulden erlassen wurden, lässt seinen Mitknecht wegen einer kleinen Summe ins Gefängnis werfen. „Gott möchte nicht, dass wir so handeln“, erklärt Rana den Kindern. „Er möchte, dass wir einander vergeben, so wie er uns durch seinen Sohn vergeben hat!“ Im Stillen bete ich, dass diese Kinder wirklich verstehen, was Versöhnung bedeutet. Dass ihre Herzen nicht vergiftet werden durch den Hass, der sich um uns her wieder ausbreitet.

Versöhnung und Frieden sind möglich - dies lernen bereits die Kleinsten im Projekt "Palästinensische Gebiete: Frieden".
„Wir müssen gemeinsam für die Situation beten“, schlägt einer der Pastoren bei unserem monatlichen Treffen am Samstag vor. Natürlich stimmten alle Anwesenden zu. Zur selben Zeit treffen sich in Beersheva einige messianische Pastoren, und auch ihnen legt der Herr das gemeinsame Gebet mit ihren arabischen Glaubensgeschwistern an Herz. Als unser Freund dort uns einen Tag später anruft und davon erzählt, sind wir begeistert von Gottes Timing. Am Sonntag findet nun das erste gemeinsame Friedensgebet arabischer und messianischer Christen an einem neutralen Ort zwischen den Gebieten statt. Was für ein Zeichen!

In unseren diesjährigen selbstgeschriebenen Camplied heißt es: „Als Team gewinnen wir. Jesus ist das Geheimnis unseres Erfolges, denn er macht uns zur Einheit!“ Genau das ist unsere Stärke. Als Kinder Gottes sind wir eins in Christus, und wir stehen auf der Seite des Siegers. Danke, wenn Sie durch Ihre Gebete mit uns um den Frieden in unserem Land ringen.


Johnny und Marlene Shawan leiten das Beit al Liqa'




Weitere Informationen über die Arbeit der Shawans im Beit al Liqa' im Projekt "Palästinensische Gebiete: Frieden" finden Sie hier. Sie finden dort auch die Möglichkeit, die Friedensarbeit mit einer einmaligen Spende oder einer Patenschaft zu unterstützen.

Freitag, 20. Juni 2014

Unser Team bei der WM in Brasilien: „Kambodscha: Startschuss“ besucht das Football for Hope Festival der FIFA



Während für die ersten Mannschaften das Aus für ihre WM-Teilnahme schon feststeht, bereiten sich andere erst auf ihr erstes Spiel in Brasilien vor: Abseits der Vorrundenspiele wurde in Caju, einem Stadtviertel von Rio de Janeiro, das Football for Hope Festival eröffnet. Zu diesem alternativen Turnier hat die FIFA 32 Delegationen junger Fußballspieler eingeladen, die in ihren Ländern den Sport nutzen, um ihre Gesellschaft nachhaltig zu verändern. Bereits im Mai gab der Weltmeister Ronaldo den Startschuss zum Festival. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben nun Zeit für Begegnung, besuchen Seminare und absolvieren Trainings. Richtig los geht es dann, wenn die WM sich bereits dem Ende zuneigt: Vom 3. bis zum 10. Juli findet das Fußballturnier statt, bei dem die gemischten Mannschaften gegeneinander antreten. Das Besondere ist: Schiedsrichter gibt es nicht. Konflikte sollen direkt im Gespräch geklärt werden.



Auch aus dem Projekt „Kambodscha:Startschuss“ von Geschenke der Hoffnung wurde eine Mannschaft nominiert. Drei Mädchen und drei Jungs erhalten die für sie einmalige Gelegenheit, für mehrere Wochen nach Brasilien zu reisen, Workshops zu besuchen, die Mannschaften der anderen Delegationen kennenzulernen und schließlich beim Fußball gegeneinander anzutreten. Sie alle verbindet das gemeinsame Engagement für soziale Veränderung und Fairplay durch Fußball.


Sie vertreten die Jugend Kambodschas: Die Delegation des Projekts „Kambodscha: Startschuss“ für das Football for Hope Festival in Brasilien.

Im Projekt „Kambodscha: Startschuss“ spielen Kinder und Jugendliche aus mittellosen Familien seit 2006 Fußball – und bekommen durch die ehrenamtlichen Trainerinnen und Trainer vielfältige Unterstützung. Der Sport ist mehr als nur eine Abwechslung von ihrem harten Alltag: Um die Mädchen und Jungen vor dem Abdriften in Zwangsarbeit, Drogen oder Prostitution zu schützen, wird ihr Selbstbewusstsein gestärkt. Sie erfahren mehr über Respekt, Fairplay, HIV/Aids, Drogen, Alkohol und die Gefahren des Menschenhandels. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projekts „Kambodscha: Startschuss“ unterstützen auch den Schulbesuch. Weil besonders Mädchen seltener die Gelegenheit bekommen, einen Schulabschluss zu erwerben, gibt es seit 2010 das „Mighty Girls“-Programm. Die unterstützten Mädchen und jungen Frauen können ein Internat besuchen und erhalten dort eine Unterkunft, Mahlzeiten und besondere Kurse, die ihre Fähigkeiten in Englisch und EDV verbessern. Die ersten Absolventinnen der „Mighty Girls“ beginnen sogar ein Studium. So ausgebildet, werden sie später ihr Land verändern können.





Fußball, Fairplay, Begegnung: Ab dem 3. Juli beginnt das Turnier des Football for Hope Festivals.


Beim Football for Hope Festival in Brasilien erhalten nun drei Mädchen der „Mighty Girls“ und drei Jungen des Projekts „Kambodscha: Startschuss“ die Gelegenheit, sich mit ähnlichen Initiativen aus der ganzen Welt zu vernetzen. In diesem Austausch sollen weitere Ideen entwickelt werden, wie Fußball dazu beitragen kann, die gesellschaftlichen Umstände positiv zu verändern.


Für die Delegation aus Kambodscha werden diese Wochen unvergesslich werden. Ihr Verständnis für Fairplay, die kulturelle Vielfalt und ihre Leidenschaft für Fußball wird weiter wachsen. Als besonderes Highlight werden sie ein Viertelfinalspiel besuchen. Und natürlich wünschen wir dem Team viel Erfolg bei ihrem eigenen Turnier, das im Juli startet!